Walter Hiemer
Traumatherapeut & Dozent
- Jahrgang 1970, geboren und aufgewachsen in Lindau (B)
- 25 Jahre in einem mittelständischen Unternehmen tätig – meist in leitender Funktion und verantwortlich für einige Projekte
- 4-jährige Coachingausbildung
- Seit 2018 Heilpraktiker für Psychotherapie in eigener Praxis
- Seit 2019 Dozent am Forum Gilching & ZePP Lindau
Ich bin ein sogenannter Spätberufener 😉 auf dem Gebiet des Coachings und der Psychotherapie, aber dafür mit umso mehr Begeisterung, Interesse und Neugierde.
Aber jetzt erstmal zum Beginn.
Für viele Jahre war mein Werdegang und meine Passion absolut klar – ein technischer Beruf oder besser ich spürte die technische Berufung.
1990 Fachabitur und dann nahtloser Übergang ins Studium zum Maschinenbauingenieur Fachrichtung Fertigungstechnik an der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten. Bereichert wurde mein Studium durch diverse Praktika und Nebenjobs in der Konstruktion und Fertigung. 1995 schloss ich das Studium mit meiner Diplomarbeit aus dem Bereich der Messtechnik ab.
Ich begann in einem namhaften mittelständischen Unternehmen, dem ich für 25 Jahre treu blieb. Mir war es immer wichtig etwas zu lernen und Abwechslung im Beruf zu haben – 30 Jahre die selbe Arbeit zu machen, das ist nicht mein Ding.
In diesem Unternehmen hatte ich die Chance mich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen – meist leitende Tätigkeiten an der ganzen Prozesskette entlang – Fertigung- & Montageplanung, Disposition, Kalkulation, Arbeitsvorbereitung, Auftragszentrum, SAP-Einführung, Aufbau eines Produktkonfigurators etc.
Damit mir nicht langweilig wurde, gründete ich 1999 im Nebenerwerb eine kleine Firma für Konstruktion und Fertigung von Aluminiumteilen.
Aus meiner Begeisterung fürs Tanzen und die Tangomusik, absolvierte ich 2014 eine Tangolehrer-Ausbildung. Damals war es nicht unbedingt meine Intention zu unterrichten, aber mehr über den argentinischen Tango kennenzulernen und ganz nebenbei hatte ich sehr viel über Achtsamkeit, Menschenführung und Kommunikation gelernt, was ich auch heute gern bei Gruppen-Coaching mit einfachen Tangoschritten einfließen lasse.
Musik und Tanzen, und speziell der argentinische Tango, sind nach wie vor meine große Leidenschaft. Ich bin als Tango-DJ aktiv und bin mit meinem Hobby schon viel in der Welt rumgekommen. Es gibt mir Kraft und Inspiration, und wenn ich mal in einer auslaugenden Besprechung saß, so dachte ich an das letzte Festival, begann innerlich zu grinsen und mein innerer Quell tat seine wohltuende Wirkung.
Persönliche Krise und Veränderungen
2014/2015 hatte ich meine persönliche Krise und mein Leben nahm neue Bahnen an.
Ich kann nicht sagen, wie es passierte, aber es wurde recht dunkel und grau – ich rutsche in eine schwere Depression – ich funktionierte irgendwie, kann mich aber daran kaum erinnern. Mit Hilfe einer sehr guten Therapeutin fand ich wieder Sinn im Leben, meine Begeisterung und mein Schwung kehrten zurück, Farben bereicherten mein Umfeld und mein Interesse für Neues und Neues zu lernen wurde wieder geweckt.
Bis dato lebte ich immer mit Pro-/Kontralisten, klaren Regeln, Kontrolle – und jetzt auf einmal muss ich mir der Frage stellen „Was will das Leben von mir?“
Zurück – gestärkt und mit viel Eigenerfahrung – aus dieser Krise begann ich 2017 eine Coaching-Ausbildung. Man würde es vermutlich „life coaching“ nennen – es ist klientenzentriert, gesprächsorientiert und man versucht die Potentiale, die positive & entwickelnden Kräfte zu erkennen und zu fördern, um Träume Wirklichkeit werden zu lassen und nach seiner Bestimmung zu leben können.
Nichts ist schädlicher und kraftraubender als tagtäglich gegen sein eigenes Ich zu leben. Doch in der Ausbildung ging es noch deutlich darüber hinaus – die Antike, Religionen, Entwicklungsgeschichte und, und, und – bis zum modernen Management und Gesprächstechniken.
Mir wurde bewusst, wie schwer es für mich war meine technische Brille abzulegen und vorurteilsfrei neuen Dingen zu begegnen. Aber mit jedem Versuch, mit jedem Aha-Erlebnis wurde mir klarer, dass es mehr gibt, als die Wissenschaft, Beweise und Zahlen.
Auf zu neuen Ufern
Im Frühjahr 2018 begann ich meine Ausbildung am Forum Gilching e.V. zum Heilpraktiker für Psychotherapie, die ich dann im Herbst erfolgreich beendete.
Warum das denn? Neben dem, dass ein Coach nur mit „gesunden“ Menschen arbeiten darf, ging es mir um das tiefere Verständnis, wie wir ticken. Außerdem war es mir wichtig, das was ich in meiner Krise erhalten habe, auch an andere Menschen weitergeben zu dürfen – eine Krise kann z.B. eine Depression sein, die ich als Coach sonst ablehnen müsste.
Mit meiner Ausbildung in Hypnosetherapie, hatte ich etwas gefunden, was wunderbar mein Coaching erweitert und sich perfekt ergänzt mit meiner jahrelangen Erfahrung im Bereich des autogenen Trainings (Leistungssport Sportschiessen) und anderer Entspannungsmethoden.
Seit 2019 unterrichte ich, neben dem ZePP, auch am Forum Gilching e.V.
Im gleichen Jahr hab ich meine eigene Praxis in Lindau eröffnet und mein Wissen mit einer Ausbildung in EMDR, was genial ist für die Verarbeitung von Traumen und der Stärkung der eigenen Ressourcen, erweitert.
Wie die Stufen in meiner Coaching Ausbildung – Schüler, Praktiker und Lehrer des Lebens zu sein, bin ich am ständigen lernen, üben und weitergeben.
Für mich eine farbenfrohe und spannende Entwicklung, die ich gerne mit Dir teilen möchte.